Wilhelm von Humboldt
Wilhelm von Humboldt. Lithographie von Franz Krüger. Quelle: Wikipedia
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Noch vor meiner Schwabenreise hatte ich Wilhelm von Humboldt dazu überredet, zusammen mit seiner Frau Karoline nach Jena und im Oktober in die unmittelbare Nähe unseres Hauses zu ziehen. Nach der Hochzeit hatten beide in Mansfeld auf Karolines väterlichen Gütern gelebt und beide waren froh, dieser Einöde entkommen zu sein.
Humboldt, der mir von früher als kühl und ohne Seelentiefe im Gedächtnis war, erschien mir jetzt als unendlich angenehme und nützliche Bekanntschaft, die ich nicht mehr missen wollte. Unsere allabendlichen Gespräche verhalfen mir zu einer glücklicheren und oft schnelleren Umsetzung meiner Ideen, und ich konnte die Totalität seines Wesens nur mit der Vollkommenheit Körners vergleichen.
Mit der Zeit wurde mir Humboldt im Umgang unentbehrlich, und wir tauschten unsere Gedanken manches Mal bis tief in die Nacht hinein aus, wobei uns ein tiefes gegenseitiges Verstehen beseelte.
Caroline von Humboldt, Lithographie von Wilhelm Wach. Quelle: Wikipedia
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Auch Lotte war glücklich über den Umgang und die Nähe Karoline von Humboldts, da die beiden schon von früher eine lange Freundschaft verband.
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