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Bauerbach
Henriette von Wolzogen war eine herzensgute Frau, die, ebenso wie ihr Sohn Wilhelm, innigen Anteil an meinem Schicksal nahm. Sie war von Natur aus sehr hilfsbereit und großzügig. Gerade ihre mitfühlende, selbstlose Art brachte ihr viele Freundschaften. Besonders die Gräfin Franziska von Hohenheim, die spätere Herzogin von Württemberg, war ihr und ihren Kindern in regem Austausch verbunden. Aus diesem Grunde weilte Henriette von Wolzogen oft in Stuttgart, stets in Begleitung ihrer einzigen Tochter Charlotte.
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 Henriette von Wolzogen und Tochter Charlotte. Quelle: Könnecke 1905
 

                                                                              
Da ihre vier Söhne auf der Hohen Karlsschule ausgebildet wurden, lag deren Wohlergehen folglich in der Hand des Herzogs. Es war deshalb ein großes Risiko für sie, mich trotzdem auf ihrem Familiengut in Bauerbach aufzunehmen.
 
Meine Abreise von Oggersheim hatte ich auf den letzten Tag des Novembers 1782 festgelegt. Einige meiner Freunde waren gekommen, um mir “Adieu” zu sagen, und auch Herr und Frau Meyer waren mit Streicher angereist, um mich zu verabschieden.
 
Ich war gerade damit beschäftigt, meine wenigen Habseligkeiten in einen großen Mantelsack zu packen, als sie in meine Wirtsstube traten. Eine Flasche Wein wurde zum Abschied geleert. Während wir die Gläser erhoben, galten alle ihre guten Wünsche meinem weiteren Werdegang und meiner Zukunft.
 
Dann traten wir gemeinsam den Weg nach Worms an. Meine Freunde machten mir Mut und redeten beruhigend auf mich ein.
 
Es war sehr kalt geworden, und der Schnee hüllte die triste Gegend in eine weiße Decke. Mein Geld hatte für wärmende Wintersachen nicht mehr gereicht, und ich fror. So liefen wir durch den hohen Schnee bis wir unterwegs auf ein Wandertheater trafen. 
 
Eine willkommene Pause und Abwechslung für meine Weggefährten, die lachend und spottend über das gezeigte Stück witzelten. Doch ihr Lachen ging durch mich hindurch, und auch das Bühnenstück interessierte mich nicht sonderlich. Ganz in Gedanken versunken, blickte ich frierend, mit ernstem Gesicht, vor mich hin. Auch die Bemerkungen und Späße Meyers konnten mich nicht aufheitern.
 
Es war dunkel geworden, und meine Begleitung brach nach dem Abendessen in einem Gasthaus auf, um zurückzufahren. Wir verabschiedeten uns voneinander, herzlich und in Eile. Als dann zu guter Letzt mein treuer Wegbegleiter Streicher an der Reihe war, mir Lebewohl zu sagen, zitterten meine Knie nicht nur vor Kälte.
 
Ich blickte in seine mit Tränen gefüllten Augen und wusste, wie ihm zumute war. Ab jetzt musste ich meinen Weg alleine weitergehen, und keine Worte vermochten unseren Schmerz auszudrücken oder zu mildern. Es blieb nur ein stummer, alles sagender Blick und ein langer Händedruck. Das war unser Abschied!
 
Alleine stapfte ich durch den Schnee, und die klirrende Kälte kroch durch meinen dünnen Überrock. So trat ich frierend, meiner Illusionen beraubt und mit entsprechender Zukunftsangst, meine Reise nach Bauerbach an.
 
Die Fahrt dorthin war wegen des Wintereinbruchs sehr beschwerlich und dauerte eine Woche. Am Abend des 7. Dezember war meine Reise zu Ende, und ich traf erschöpft, mit einer Vollmacht von Frau von Wolzogen in der Tasche, auf dem Gutshof ein.
 
Bauerbach war ein kleiner, abgelegener Ort zwischen Rhön und Thüringen, am Fuße des alten Schlosses Henneberg, von dem nur noch Ruinen vorhanden waren.
 
Der sonst tiefdunkle Tannenwald ringsum sah im winterlichen Weiß wie eine Märchenlandschaft aus. Nur in der Ferne waren die kahlen Gipfel der Berge sichtbar.
 
Ich wurde anscheinend schon erwartet, denn Frau von Wolzogen hatte den Verwalter ihres Hauses bereits von Stuttgart aus über mein Kommen informiert.
 
Nun bezog ich erst einmal mein neues Quartier und sah mich ein wenig im Hause um. Bereits am nächsten Tag schrieb ich meinen Freunden von meiner geglückten Reise, und dass ich froh sei, endlich hier angekommen zu sein.
 
Ich fühlte mich wie ein Schiffsbrüchiger, der nach einem langen, mühsamen Kampf durch die Wellen endlich das rettende Ufer erreicht hatte.
 
Auch meinen Freund Streicher informierte ich sofort über meine Ankunft in Bauerbach, und ich berichtete ihm von den Bequemlichkeiten, die mir hier beschert worden waren.
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Schillers Arbeitszimmer in Bauerbach. Quelle: Könnecke 1905
 

                                                                                  
Alles war aufs Trefflichste gerichtet. Es fehlte weder an Kost und Bedienung, noch an Wäsche, und auch für einen warmen Ofen wurde stets von den Leuten des Dorfes gesorgt. Ganz gelassen konnte ich mich hier nur meinem Schreiben widmen und an der Fertigstellung meiner Stücke arbeiten.
 
Eigentlich war ich im Moment froh, ganz alleine zu sein, weil noch ein großes Arbeitspensum auf mich wartete, das ich nur in allergrößter Ruhe, in kürzester Zeit, bewältigen konnte.
 
Der Ort Bauerbach bestand nur aus wenigen Fachwerkhäusern, einer Kirche und ein paar ärmlichen Hütten, in denen Bauern und Vieh untergebracht waren. Das Gutshofgebäude, in dem ich wohnte, schien mir dagegen eine luxuriöse Unterkunft zu sein, obwohl es nicht mehr war, als nur ein ehemaliges Bauernhaus, das von Frau von Wolzogen liebevoll hergerichtet worden war. Jedenfalls fand ich es tausendmal besser als ein karges Gasthauszimmer. Außerdem war es für mich ein Ort paradiesischer Ruhe, und ich genoss die ländliche Stille und die damit verbundene Abgeschiedenheit.
 
Hier konnte ich ohne menschliche Anfeindungen und ohne Verfolgungsangst meiner Arbeit nachgehen, obwohl ich auch hier mein Inkognito – wieder Doktor Ritter – beibehalten musste.
 
Ich hoffte, hier vor den Nachstellungen des Herzogs sicher zu sein. Trotzdem spielte ich immer wieder das alte Verwirrspiel, in dem ich in den Briefen, die ich nach Stuttgart schickte, falsche Fährten legte, auch zum Schutze Frau von Wolzogens.
 
Damit ich für die Dauer meines Aufenthaltes einen Ansprechpartner hatte, hatte meine Gönnerin zwischenzeitlich in Meiningen den Kontakt mit dem Sekretär der Herzoglich Meiningischen Bibliothek, Wilhelm Friedrich Hermann Reinwald, hergestellt.
 
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Wilhelm Friedrich Hermann Reinwald. Quelle: Könnecke 1905
 



Nach einem gemeinsamen Mittagessen im „Gasthof zum Hirschen“ war mir dieser Mensch dermaßen sympathisch, dass ich ihm von Bauerbach aus eine lange Bücher-Wunschliste zukommen ließ und ihm deutlich meine Sympathie aussprach.
 
So erhoffte ich mir einen weiterhin freundschaftlichen, vielleicht ganz brauchbaren Umgang mit ihm. Auch lüftete ich ihm gegenüber meine wahre Identität und erklärte ihm meine Situation.
 
Ich hatte die enttäuschende Haltung Dalbergs immer noch nicht überwunden und zweifelte mittlerweile daran, dass sich das gute Verhalten eines Menschen anderen gegenüber wirklich auszahlte. Wie hatte ich mich in Dalberg geirrt! Blind hatte ich ihm vertraut und fühlte mich bitter betrogen. Lange Zeit würde ich seine erniedrigende Art und Weise, die er mir entgegenbrachte, nicht vergessen können.
 
Das in der Vergangenheit Erlebte verdunkelte oft meine Stimmung, was durch die Einöde der kärglichen Gegend und des finsteren Tannenwaldes noch verstärkt wurde. Die einzige Abwechslung, die sich hier bot, waren das gelegentliche Schachspiel und die Spaziergänge mit dem Gutsverwalter.
 
Der Jahreswechsel stand an, und Frau von Wolzogen hatte ihr Kommen, zusammen mit ihrer Tochter Charlotte, von Stuttgart aus angekündigt.
 
Charlotte war gerade 16 Jahre alt und sollte in Hildburghausen unter der Protektion ihrer Patentante, der Herzogin von Gotha, erzogen werden.
 
Mutter und Tochter wollten nur einige Tage in Bauerbach verweilen. Für die übrige Zeit war ein Aufenthalt bei Henriette von Wolzogens reichem Bruder, auf dem drei Stunden entfernten Stammgut der Marschalk-Ostheimschen Familie in Walldorf bei Meiningen geplant.
 
Wie fieberte ich der ersten weiblichen Gesellschaft seit langem entgegen! Frau von Wolzogen war mir noch von meinem unerlaubten Ausflug nach Mannheim gut im Gedächtnis. Als sie in Bauerbach eintraf, erwartete ich sie schon aufgeregt. So viele Dinge hatte ich ihr zu berichten. Besonders über mein neues bürgerliches Trauerspiel plauderten wir ausführlich.
 
Sie war eine charmante Gesellschafterin, und obwohl sie sich größtenteils bei ihrem Bruder aufhielt, suchte ich, so oft es ging, ihre Nähe.
 
Mit ihren 38 Jahren war sie zwar wesentlich älter als ich, wirkte jedoch wegen ihrer mütterlich, lieben Art sehr anziehend auf mich.
 
Sie war nicht sonderlich schön, aber edel und gepflegt. Einen ungemein warmherzigen Menschen fand ich in ihrer Person. Außerdem konnte sie zuhören, was man noch längst nicht von allen Frauenzimmern sagen konnte. Jedenfalls machte sie einen kolossalen Eindruck auf mich, der sich von Tag zu Tag vertiefte.
 
Wenn ich bei ihr weilte, schenkte sie mir ihre ganze Aufmerksamkeit, mehr, als ich Ausgehungerter verkraften konnte. Ich sehnte mich nach Liebe und Zuwendung wie ein Verdurstender in der Wüste!
 
So viele Jahre hatte ich gezwungenermaßen darauf verzichten müssen, vor allem auch auf mütterliche Wärme und Geborgenheit. Süchtig war ich nach der Nähe dieser „Übermutter“, und ich besuchte sie auch bei schlechtestem Wetter und in dichtestem Schneetreiben in Walldorf.
 
Unsere traute Geselligkeit wurde getrübt, als Mitte Januar plötzlich dunkle Gewitterwolken aufzogen.
 
Ohne auch im Geringsten an der Loyalität meines Bekanntenkreises zu zweifeln, hatte ich zahlreiche Briefe nach Stuttgart verschickt, in denen ich meinen Aufenthaltsort preisgegeben hatte. So ging alsdann das Gerücht innerhalb Stuttgarts in Umlauf, dass ich mich in Bauerbach aufhalten würde. Schon Wochen vorher hatte ich auch besagter Hauptmannswitwe Vischer geschrieben und ihr damals den Ort meines Aufenthaltes verraten, da ich bis zu diesem Zeitpunkt nicht an ihrer Freundschaft gezweifelt hatte. Sie hatte aber nichts Eiligeres zu tun gehabt, als meinen Brief herumzuzeigen. Das alles war nun auch Frau von Wolzogen zu Ohren gekommen, und sie war sichtlich ungehalten und nervös deswegen.
 
Ich fühlte mich mächtig „an den Ohren gezogen“, als sie mich ermahnte, zukünftig vorsichtiger zu sein und über mein Versteck Stillschweigen zu wahren. Doch die Angst um ihre vier Söhne in Stuttgart war groß und gerechtfertigt, und ich im ersten Moment eifersüchtig.
 
Deshalb reagierte ich gereizt und unwirsch, tat sehr betroffen und beschwerte mich sogleich tief gekränkt in einem Brief an Streicher über meine Situation, weil ich das Gefühl hatte, meine „Übermutter“ wollte sich meiner entledigen.
 
Gedanklich zog ich bereits wieder von Bauerbach fort. In Meiningen hatte ich nämlich eine neue Bekanntschaft mit einem jungen Mann namens Wurmb gemacht, der mich auf sein Gut in den Thüringerwald eingeladen hatte. „Dann wollte ich eben schießen lernen!“, dachte ich gekränkt. 
 
Die Tage vergingen, und die Wogen in Bauerbach glätteten sich. Mein Umzug nach Thüringen war vergessen, und der Groll auf Frau von Wolzogen wieder der Zuneigung gewichen.
 
Um den Gerüchten in Stuttgart entgegenzuwirken verfasste ich zwei neue Briefe, bei denen es so aussehen sollte, dass der eine in Frankfurt und der andere in Hannover aufgegeben worden sei. Den einen adressierte ich an Frau von Wolzogen, den anderen an ihren Sohn Wilhelm, und in beide schrieb ich von meinen Plänen, bald nach Amerika gehen zu wollen.
 
Um sicher zu sein, dass die Briefe den Zweck der Irreführung erfüllten, zeigte sie Frau von Wolzogen der „Vischerin“, und wir warteten darauf, dass diese die falschen Informationen unter die Leute brachte.
 
Die Situation in Stuttgart schien sich beruhigt zu haben. Offensichtlich ließ der Herzog nicht nach mir suchen. Frau von Wolzogen schien wieder ganz die Meine zu sein und war charmanter denn je.
 
Ich war geblendet von so viel Tugend und Anmut. Obwohl sie stets eine gewisse Distanz wahrte, war es wohl gerade das, was mich zu ihr trieb. Eine platonische Liebe fesselte mich an sie. So bombardierte ich sie nicht nur mit meinen Besuchen, sondern auch mit Briefen, die ich ihr täglich schrieb, und in denen ich meine Zuneigung auch gar nicht verbergen wollte. Kein Tag verging, wo ich nicht an sie denken musste, und es war schrecklich für mich, sie schon bald wieder fern in Stuttgart zu wissen.
 
Ende Januar kam der Tag des Abschieds. Fünfzehn Wochen des Wartens lagen nun vor mir, denn erst Ende Mai sollte ich sie und Charlotte wieder sehen.
 
Am 27. März 1783 erhielt ich aus Stuttgart eine Nachricht, die meinen Atem stocken ließ. Frau von Wolzogen teilte mir nämlich unter anderem mit, dass sie ihre nächste, von mir so sehr herbeigesehnte Reise nach Meiningen, nicht nur in Begleitung Ihrer Tochter, sondern auch mit einem gewissen Franz Karl Philipp von Winkelhausen anzutreten gedachte.
 
Besagter war Offizier der Nobelgarde und Hofjunker des Herzogs von Württemberg, also jemand, der auf gar keinen Fall erfahren durfte, dass ich mich in Bauerbach aufhielt. Zu allem Übel machte er Charlotte den Hof und war von seinem Vorhaben, Frau von Wolzogen zu begleiten, nach deren Aussage, nicht abzubringen.
 
Ich schrieb ihr einen verzweifelten Brief, redete ihr ins Gewissen, besonders, dass ich sie verlassen müsste, wenn dieser Herr hier einträfe.
 
Mir war sehr klar, dass ich überhaupt kein Recht hatte, ihr und Charlotte diesen Besucher auszureden, der sich ihr durch freundschaftliche Bande und Liebe anschloss. Trotzdem: Sollte sie ihn mitbringen, hätte sie mich zum letzten Male gesehen!
 
Ich war verzweifelt, wusste jedoch aufgrund meiner Unerfahrenheit nicht wie ich mich verhalten sollte. Alles in mir bäumte sich auf. Ich verstand nicht, wie sie mir so etwas antun konnte. Dieser Mensch sollte ihr und Lotte Gesellschaft leisten, und ich durfte mich nicht einmal blicken lassen!
 
Der einzige Mensch, der mir jetzt noch blieb, war Reinwald in Meiningen. Das war mir ein schwacher Trost zu der Zeit, aber ich ließ mich aufs Trefflichste mit Büchern, Papier, Tinte und Tabak von ihm versorgen. Reinwald war 22 Jahre älter als ich, ein „verstaubter“ Junggeselle, den das Leben vergrämt und nicht geschont hatte. Er hatte sich lange Jahre mit einem schlecht bezahlten Schreiberposten begnügen müssen, weil der ihm wohl gesonnene Herzog verstorben war. So fristete er, der eigentlich Gelehrter und Literat war, ein trostloses Dasein, bis seine langjährigen Bitten erhört wurden, und er als Sekretär an die Hofbibliothek berufen worden war. Hier hatte er zwar einen besseren Posten, bekam jedoch eine noch schlechtere Bezahlung.
 
In vielen Jahren mühsamer Kleinarbeit hatte Reinwald die einst dort in Kisten lagernden und gesammelten Bücher katalogisiert und völlig ohne fremde Hilfe der Bibliothek zugeführt. Dies hatte jedoch dazu beigetragen, dass er immer mehr an Sehkraft einbüßte und von Schwindelanfällen geplagt wurde. Völlig enttäuscht war er schließlich, als der Posten des Bibliothek-Vorstehers durch einen jüngeren Mann besetzt wurde, der natürlich von der Arbeit Reinwalds profitierte.
 
Reinwald besuchte mich so oft er konnte in Bauerbach. Alleine wie ich, war er froh über unsere Verbindung und sah in mir einen Freund, schon wegen der ähnlichen Schicksalsschwere. Auch war ich für ihn etwas Besonderes, das, erfüllt mit einem außergewöhnlichen Geist, seine Bewunderung fand.
 
Anders, als mit meinem Weggefährten Streicher, der von seiner Art her noch sehr unreif war, konnte ich mit Reinwald intensiv über meine Arbeit reden, und er empfand meine Besuche in Meiningen als willkommene Erheiterung seines tristen Alltags. Mit großem Interesse lauschte er stets meinen Anschauungen und philosophischen Betrachtungen.
 
Bei einem meiner Besuche vergaß ich meine Aktenmappe, in der sich auch die gesamte Korrespondenz mit meiner Schwester Christophine befand. Reinwald konnte der Versuchung nicht widerstehen und las ihre Briefe, die einen so großen Eindruck auf ihn machten, dass er sich sofort dazu entschloss, dem einsamen Junggesellendasein ein Ende zu setzen. Er machte ihr nach zahlreichen Besuchen und langem Schriftwechsel einen Antrag, den sie, gegen meinen Rat, dann letztendlich doch annahm. Wie ich damals schon befürchtete, hatte sie als Ehefrau Reinwalds keinen leichten Stand, denn er entpuppte sich später als Hypochonder und kleinbürgerlicher, unzufriedener Haustyrann.  
 
Als ich ihn in Bauerbach kennenlernte, schien er noch verhältnismäßig umgänglich, obwohl seine Verbitterung schon sichtbar war. Jedenfalls tat er alles Mögliche, um meine Bedürfnisse zufrieden zu stellen. Da er auch Kontakte nach Weimar, zu literarischen Kreisen und mit Goethe unterhielt, bat ich ihn, mir die Gothaer Zeitung zu besorgen, in der ich Artikel über meinen Fiesko zu finden hoffte. Ich wollte wissen, ob ich für die Außenwelt noch existierte.
 
Der Winter hielt in voller Stärke an, und manchmal war Bauerbach wegen des Schnees von der Welt abgeschnitten. Dann lagen auch die Wege nach Meiningen derart verschneit, dass sie unpassierbar waren. Alleine in meinen vier Wänden schrieb ich an Reinwald und hätte ihn am Liebsten zu meiner Unterhaltung herbeigezaubert.
 
Ein mit ihm geplantes Treffen war wegen des ungünstigen Wetters nicht zustande gekommen.
 
Einsam fühlte ich mich an diesen Tagen, fehlte mir doch der Ansporn von außen und ein reger Gedankenaustausch, denn nur ein solcher brachte meine inneren kreativen Saiten zum Klingen. So schien mir ein Mensch, der dies aus eigenem Antrieb, aus einer völligen Abgeschiedenheit heraus vermochte, mehr als genial zu sein.
 
Zwei Briefe an Reinwald wurden mir wegen des anhaltenden Schneefalles von den Boten zurückgebracht.
 
Auch wollte die Luise Millerin nicht fertig werden, weil ich bereits ein neues Stück, den Don Carlos begonnen hatte, und zwei weitere, Maria Stuart und Friderich Imhof, füllten meine Gedanken. Wie damals, kurz vor der Vollendung des Fiesko, verließ mich die Geduld und anstatt das Ende meines Werkes zu schreiben, liebäugelte ich bereits mit dem nächsten. Reinwald hatte mir Bücher über Jesuiten und Inquisition besorgt, ebenso Werke über die Geschichte der Bastille und die Opfer der Spielleidenschaft.
 
Ich las und las, und je mehr ich gedanklich aufnahm, umso mehr schwankte ich zwischen den einzelnen Plänen. Doch dann erinnerte ich mich an die Empfehlung Dalbergs, der mir damals in Mannheim den Don Carlos zur Bühnenbearbeitung nahe legte, weil Deutschland einen Mangel an Stücken hätte, in denen große Staatspersonen behandelt wurden.
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 Philipp II. von Spanien. Quelle: Wikipedia.
 

                                                                   

Nun war ich fest entschlossen, diesen Plan in die Tat umzusetzen. Das teilte ich Reinwald umgehend mit, und ich bat ihn bei der Gelegenheit um die Beschaffung von Literatur über das Spanien Philipp II., mit deren Hilfe ich mich mit dessen Sitten und Regierung bekannt machen wollte.
 
Doch was mir sonst in kürzester Zeit aus der Feder floss, sollte bei diesem Vorhaben ganze fünf Jahre dauern!
 
Zuversichtlich ging ich ans Werk, fest entschlossen, Reinwald in Kürze den ersten Akt präsentieren zu können. Die Charaktere geisterten bereits durch meinen Kopf: Ein feuriger Jüngling, der sich in Liebe nach der Stiefmutter verzehrte. Don Carlos, der als Thronfolger das Erbe seines eifersüchtigen Vaters, des Königs Philipp II., antreten soll, aber kein Interesse an politischen Dingen zeigt. Eine Königin, die schließlich verunglückt, und ein grausamer, heuchlerischer Inquisitor, der barbarische Herzog von Alba, an den letztendlich der König seinen Sohn ausliefert.
 
Es war mein Anliegen, die geschundene Menschheit zu rächen. Bei meinen ersten Entwürfen in Bauerbach war mir allerdings noch nicht bewusst, wie sehr ich in meinem Drama die Inquisition an den Pranger stellen würde.
 
Ich war beseelt von den Personen meines neuen Stückes und versuchte Reinwald die Erschaffung der Charaktere zu erklären: In mir, wie in allen menschlichen Seelen, schlummert das Gute und das Böse. Nur so kann es gelingen, die Charaktereigenschaften der verschiedenen Personen erst vor dem geistigen Auge und schließlich auf dem Papier entstehen zu lassen, wie aus einem einfachen, weißen Lichtstrahl, je nachdem wie er gebrochen wird, tausend neue Farben zum Vorschein kommen.
 
Alles, was unserer Phantasie entspringt, kommt letztendlich aus uns selbst; alle Gefühle, die wir beschreiben, sind in der Tiefe unserer Seele vorhanden. Wie durch einen Spiegel reflektiert wird das dort Sichtbare in tausendfacher Form zurückgeworfen. So finden wir auch Gott nicht nur an einem bestimmten Ort im Universum, sondern als Reflektion seines großen, unendlichen Selbst in der Gesamtheit der Natur und Ökologie. Der höchste denkende Geist ist Gott. Er stellt den reinen Begriff der reinen Liebe dar. Jedes noch so vollkommene Wesen strebt in Liebe nach einer Verschmelzung mit einem anderen Geschöpf. Diese wird es jedoch erst erreichen, wenn es wieder mit Gott vereint ist. So bleibt die Liebe - das große, unfehlbare Band der empfindenden Schöpfung – letztendlich auf Erden nur ein glücklicher Betrug. Doch lag die Möglichkeit, ihr Schöpfer zu sein, durchaus in meinen Händen!
 
Auch ich sehnte mich nach der Vereinigung mit einem seelenverwandten Menschen. Im Moment war es mein Don Carlos, den ich mir als Ersatz schuf. Überall nahm ich ihn mit, wenn ich um Bauerbach herum die Gegend durchstreifte und drückte ihn dabei an meine Brust wie eine Geliebte.
 
Ich fühlte, dass die herrlichen Zeiten bald beginnen sollten, denn die zurückkehrenden Schwalben am Himmel brachten so etwas wie Frühlingsahnung mit. Leben kehrte nicht nur in die Natur, sondern auch in meine Adern zurück.
 
Die dunklen Wolken schwanden mit den eisigen Zeiten, doch die elegische Stimmung wollte nicht weichen und suchte mich noch oft in den kommenden Jahren heim.
 
Zu viele Handlungen hatte ich gegen meine Person bereits erlebt, und ich bedauerte, nicht das zu sein, was ich unter anderen Umständen schon längst hätte sein können.
 
In einer früheren Nachricht hatte mir Henriette von Wolzogen mitgeteilt, dass sie am 17. Mai Stuttgart verlassen würde, um nach Meiningen zu reisen. Gegen Ende April konnte ich ihr die freudige Botschaft übermitteln, dass mein Fiesko gedruckt sei und bald auch in Stuttgart verkauft werden würde.
 
Anfang Mai sandte ich ihr eine Mitteilung, die sie an Scharffenstein weiterreichen sollte. Ich bat sie dafür zu sorgen, dass meine geliebten Bücher Shakespeares, die ich mir einst vom Munde abgespart hatte und die Exemplare meiner Räuber, abgeholt und von ihr mitgebracht würden. Außerdem sollte sie mir Briefpostpapier, welches ich hier nicht beschaffen konnte und mehrere Pfund Marokko-Schnupftabak besorgen und das Geld dafür auslegen. Auch ein Portrait von mir sollte sie sich aushändigen lassen. Meine Schwester Christophine sollte Scharffenstein um die Herausgabe bitten.
 
Ich war sehr dankbar für die Fürsorge, mit der Frau von Wolzogen mich bedachte. Sie stellte stets Fragen nach meinen Wünschen und etwaigen Besorgungen, die sie gerne für mich erledigen wollte. Deshalb ließ ich mich als Gast in Bauerbach bedenkenlos von ihr aushalten.
 
In Meiningen kursierte das Gerücht, dass Charlotte nun Braut eines gewissen Herrn von Pfaffenrath geworden wäre. Dazu gratulierte ich ihr in einem Brief. Ich hatte erfahren, dass ihr Bruder Wilhelm nun bald aus der Karlsakademie entlassen würde. Er wollte danach als Assessor tätig sein, was mich sehr freute. Ich versprach, zukünftig in den Briefen seiner Mutter an ihn, ein paar Zeilen von mir mit einfließen zu lassen.
 
Anfang Mai hatten die Bewohner des Dorfes Bauerbach damit begonnen, Vorbereitungen für die Ankunft Frau von Wolzogens zu treffen. Ich hatte das Haus instandsetzen und den Garten neu anlegen lassen und beaufsichtigte die Arbeiten auch höchst persönlich.
 
Eine Allee aus Maibäumen wurde durch das Dorf geführt und am Hauseingang eine Ehrenpforte aus Tannenzweigen errichtet. Eine Blaskapelle sollte spielen und der Pfarrer von Bibra eine Einzugsrede halten.
 
Ich hatte das unscheinbare, kleine Bauerndorf in ein Bühnenbild verzaubert, wie es hier noch niemand gesehen hatte.
 
Nun konnte ich nur noch auf meine geliebte Freundin warten und schrieb Reinwald einen Bericht zur Lage, da ich ihn schon lange aufgrund der vielen Arbeit vernachlässigt hatte. Ich lud ihn ein, sonntags nach Bauerbach zu kommen und mit mir hier einen Tag auf dem Land zu verbringen. Eigentlich war ich in diesen Momenten sehr froh, dass ich ihn hatte und freute mich schon auf die Konversation mit ihm.
 
Drei Tage später - Henriette von Wolzogen und ihre Tochter waren mittlerweile eingetroffen - antwortete ich Wilhelm von Wolzogen auf dessen Brief.
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Wilhelm von Wolzogen. Quelle: Könnecke 1905
 

                                                                           

Ich teilte ihm mit, wie glücklich mich die Gesellschaft seiner Mutter und Schwester hier in Bauerbach mache, und dass ich ihn so bald wie möglich hier in diesem Kreise als Freund willkommen heißen möchte.
 
Sonderbar fand ich die Wege des Himmels, denn acht Jahre befanden wir uns auf derselben herzoglichen Schule ohne Kontakt und waren uns völlig gleichgültig. Jetzt lebten wir getrennt und wurden uns allmählich wichtig. Er hatte mich darum gebeten, für die Sicherheit und Ausbildung seiner Schwester Lotte Sorge zu tragen, und ich bedankte mich bei ihm für das Vertrauen, das er mir entgegenbrachte.
 
Lotte war mir ans Herz gewachsen. Sie war ein weiches, empfindsames, blondes Seelchen, unschuldig und voll unbefleckter Tugendhaftigkeit. Ich versprach, alles dafür zu tun, um sie vor allem Schlechten fern zu halten und zu beschützen. Auch schrieb ich ihm davon, in punkto „von Winkelmann“ durch seine Mutter eingeweiht zu sein.
 
Da dieser ja ursprünglich plante, mit nach Bauerbach zu kommen, um Lotte den Hof zu machen, und ich mich seinetwegen hätte versteckt halten müssen, konnte er nicht unbedingt mein Freund sein.
 
Doch war er mir als edler und guter Mensch bekannt, und ich wusste, dass er Lotte liebte, und sie ebenfalls zum ersten Male verliebt war.
 
Doch das Schicksal schien gnädig zu sein, denn in Stuttgart war zwischenzeitlich etwas vorgefallen, das die Anreise von Winkelmanns verhindert hatte.  Lotte, die ja immer noch in Hildburghausen, nicht weit von Bauerbach erzogen wurde, war mehr als unglücklich.
 
Die Herzogin von Gotha stiftete für Lotte eine Pension von 100 Taler, die dazu dienten, deren Erziehung und Ausbildung zur Wirtschafterin bei der Frau eines Amtmanns zu bezahlen.
 
Ich fühlte mich mitverantwortlich für Lottes Wohlergehen, wie ich es Wilhelm versprochen hatte. So riet ich Frau von Wolzogen, sie möge sich von dieser Pension und von der Herzogin frei machen. Lieber wollte ich jedes Jahr ein Trauerspiel für Lotte schreiben, als sie weiterhin bei der Amtsmännin zu wissen, die ihr das Leben offensichtlich zur Qual machte.
 
In jedem Brief an meine Freundin, ließ ich Lotte ebenfalls Grüße übermitteln, doch dieses Mal schickte ich ihr Blumen. Sie sollte wissen, dass ich an sie dachte, und ich hatte eine unüberlegte Handlung wieder gut zu machen, die ich mittlerweile bereute. Unbesonnen hatte ich einen Brief an Lotte direkt nach Hildburghausen geschickt, und zu meinem Leidwesen war dieser von der Amtmännin gelesen worden.
 
Leider hatte meine Besorgnis um Lotte in mir den feurigen Anteil einer anderen Empfindung entfacht, und ich fühlte mich zwischen der unschuldigen Tochter und der platonischen Liebe zu ihrer Mutter hin und her gerissen.
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Herzog von Sachsen-Meiningen. Quelle: Wikipedia
 

                                                                                
Die von mir in der Zeit in Bauerbach verfassten Gelegenheitsgedichte waren ein langes Hochzeitslied, welches ich einer Verwandten im Hause Frau von Wolzogens, ebenfalls mit Namen Henriette, gewidmet hatte, und ein Spottgedicht, das in den „Meiningischen wöchentlichen Nachrichten“ erschienen war.
 
Als nämlich der Herzog von Meiningen kurz nach seiner Hochzeit gefährlich erkrankte, machte sein Vetter zu Coburg bereits Anstalten, das Land militärisch in Besitz zu nehmen, was jedoch durch die schnelle Genesung des Herzogs vereitelt wurde. So gab mir der Herzog damals selbst die Tatsachen zu diesem Gedicht vor, doch ich konnte es einfach nicht unterlassen, den Großen im Allgemeinen noch einen zusätzlichen Hieb zu versetzen. Die fast unbekannte Satire hatte den Titel: Wunderseltsame Historia des berühmten Feldzuges, als welchen Hugo Sanherib, König von Assyrien, ins Land Juda unternehmen wollte, aber mit langer Nase wieder abziehen musste.
 
Durch diesen Aufsehen erregenden Zeitungsartikel konnte ich meine wahre Identität nicht länger geheim halten.
 
Besonders hinter dem in Stuttgart erschienenen Druck Todesfeier am Grabe Philipp Friedrich von Riegers vermutete man mich als Verfasser. Rieger war durch eine Intrige des Ministers Montmartin wegen eines ihm fälschlicherweise zur Last gelegten Briefwechsels mit einem fremden Staate, ohne Urteil – wie Schubart – ins Gefängnis geworfen worden.[1]
Er saß zuerst in Hohentwiel, später in Hohenasperg. Als er endlich freigelassen wurde, befahl ihm der Herzog Karl Eugen, als Kommandant dieser Festung vorzustehen. Er starb schließlich am 22. Mai 1782. So wurde eine Totenfeier zum Jahresgedächtnis in Stuttgart inszeniert.
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Philipp Friedrich von Rieger
 

                                                                                                      
In Meiningen hatte man mich also erkannt, und Frau von Wolzogen äußerte sich sehr besorgt deswegen. Ob mich jemand verraten hatte oder ob dies nichts weiter als ein Gerücht war, konnte ich nicht ergründen. Ich wusste nur, dass sich damit alles änderte. Inkognito konnte ich nun nicht mehr bleiben, ohne die Gefahr, mich lächerlich zu machen. Wenn ich mich öffentlich in Gesellschaften bewegen sollte, müsse mein Name mit dem nötigen Respekt behandelt werden.
 
Alles schien so ausweglos verworren, doch war es mir wirklich wichtig? Lotte war es, die, ohne ihr Zutun, meine Männlichkeit erweckt hatte. Doch sie nicht alleine: Am Liebsten wäre ich mit ihrer Mutter geflohen, denn ich konnte mir ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen.
 
Meine Glückseligkeit hing von Henriette von Wolzogen ab, und ich malte mir ein Landleben aus, in welchem sie und Lotte Mittelpunkt sein sollten. Mein Herz war momentan mein größtes Hindernis, denn es hemmte meine klare Entschlusskraft.
 
Man hatte mir zugetragen, dass in Meiningen ein Herr aus Stuttgart eingetroffen wäre, der sich nach Frau von Wolzogen erkundigt hatte. Davon unterrichtete ich sie sogleich. Sie sollte mir per Express einen Boten schicken, der mich informierte, ob es sich um Pfaffenrath oder Winkelmann handelte.

„Dann gehe ich nach Weimar!“, schrieb ich ihr trotzig.
                                                                                                                                        
Nur gut, dass Lotte von alledem nicht das Geringste wusste. Ein letztes Treffen mit Frau von Wolzogen fand statt, und sie machte mir während eines langen Waldspaziergangs klar, dass es wohl für alle besser wäre, wenn ich erst einmal nach Mannheim reisen würde, um mit Dalberg ins Reine zu kommen.

Weiter
 

[1] Kabale und Liebe: Den Verhältnissen im Herzogtum Württemberg nachempfunden waren auch die Intrigen, durch die Schiller in seinem Stück den Präsidenten ins Amt gelangen lässt. Damals war der allseits unbeliebte Graf Friedrich Samuel Monmartin (1712-78) leitender Minister am württembergischen Hof. Er hatte 1762 mittels gefälschter Briefe seinen damaligen Rivalen Oberst Philipp Friedrich von Rieger (1722-82) zu Fall gebracht. Rieger war Günstling des Herzogs und Organisator brutaler Soldatenaushebungen im Siebenjährigen Krieg. Er wurde als Hochverräter eingekerkert und nicht, wie der Rivale in Schillers Stück, beseitigt.
 

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